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Maßnahmen gegen Dinoflagelatten

Dinoflagellaten zählen zu den hartnäckigsten Problemen in der Meerwasseraquaristik. Diese einzelligen Organismen zeigen sich in Form unschöner, bräunlicher Beläge im Aquarium. Anfangs breiten sie sich nur auf dem Bodengrund aus, werden jedoch im Laufe der Beleuchtungszeit immer intensiver, bis sie schließlich den gesamten Riffaufbau überwuchern. Für dich bedeutet das: schnelles Handeln ist gefragt, und du musst am Ball bleiben! Da Dinoflagellaten äußerst anpassungsfähig sind, braucht es viel Geduld, um sie dauerhaft loszuwerden.

 

Im Folgenden geben wir dir wertvolle Tipps, wie du effektiv gegen die Dino-Plage vorgehen kannst.

1. Ursachenbekämpfung von Dinoflagellaten

Die Ursache liegt meist in einem biologischen Ungleichgewicht. Was bedeutet das konkret? Dinoflagellaten treten oft während der Einfahrphase auf, da sie zu den Erstbesiedlern gehören und freie Siedlungsflächen – ohne Konkurrenz von Bakterien oder höheren Algen – für sich nutzen. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit überstehen sie Schwankungen in der Salinität oder den Nährstoffgehalten und setzen sich langfristig durch. Auch nach Cyanobakterien-Blüten oder intensiven Reinigungsmaßnahmen können Dinoflagellaten verstärkt auftreten, da durch solche Maßnahmen oft wieder freier Lebensraum entsteht.

Eine mögliche Gegenmaßnahme ist die Verwendung von Bakterienpräparaten oder das Einbringen von höher entwickelten Algen wie Chaetomorpha oder Caulerpa, um den Dinoflagellaten den Nährboden zu entziehen. Zudem sollten Licht, Strömung und Filterung optimiert sowie die Wasserwerte regelmäßig überprüft werden. Auch eine gute Reinigungstruppe aus Schnecken, Einsiedlern und Grundeln kann helfen, die Ausbreitung zu verhindern.

2. Eindämmung der Vermehrung

Dinoflagellaten benötigen Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente (insbesondere Eisen) für ihr Wachstum. Verringere oder verzichte daher vorübergehend auf die Zugabe solcher Stoffe. Auch wöchentliche Wasserwechsel sollten ausgesetzt werden, um das Einbringen weiterer Spurenelemente zu vermeiden. 

Möchtest du Beläge absaugen, kannst du das Wasser über Filterwatte laufen lassen und es danach wieder zurück in das Aquarium geben.

3. Dinoflagellaten aushungern

Da sich Dinoflagellaten auch von Bakterien und Kieselalgen ernähren, kannst du durch den Einsatz eines Silikatfilters die Nahrungsgrundlage entziehen, da Kieselalgen Silikat benötigen. Außerdem solltest du auf die Zugabe von Bakterienfutter (Kohlenstoffquellen) verzichten.

Einige Dinoflagellatenarten sind auf Licht angewiesen. Eine Reduktion der Beleuchtungsdauer auf maximal sechs Stunden täglich kann ebenfalls hilfreich sein.

4. Einsatz von Kalkwasser

Durch die Zugabe von Kalkwasser kannst du den pH-Wert im Aquarium erhöhen, was gleichzeitig den CO2-Gehalt senkt. Da Dinoflagellaten CO2 zur Photosynthese nutzen, kann ein pH-Wert von bis zu 8,5 ihr Wachstum einschränken. Führe das Kalkwasser am besten langsam zu und vermeide direkten Kontakt mit deinen Tieren.

5. Unterstützende Maßnahmen

Da einige Dinoflagellaten giftig sind, solltest du das Wasser mit Aktivkohle filtern, um schädliche Stoffe zu entfernen und Algenfresser wie Schnecken oder Einsiedler zu schützen.

6. Licht aus, UV an!

Bei starkem Befall kannst du das Licht für drei Tage vollständig ausschalten und das Aquarium abdecken, um natürliches Licht zu blockieren. Die Dinoflagellaten gehen in dieser Phase in ein freies Planktonstadium über, wo sie mit einem UV-Filter effizient aus dem Wasser entfernt werden können.

7. Chemische Maßnahmen als letzter Ausweg

Wenn alle anderen Methoden nicht ausreichen, können kommerzielle Lösungen eingesetzt werden. Befolge dabei genau die Herstelleranweisungen. 

Entferne während der Behandlung adsorbierende Materialien wie Aktivkohle oder Phosphatadsorber aus dem Aquarium, da diese den Wirkstoff binden könnten.

Mit diesen Tipps kannst du Dinoflagellaten unter Kontrolle halten und dein Aquarium bald wieder in vollen Zügen genießen. Das Wichtigste ist: frühzeitig handeln und konsequent bleiben!

 
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